IN WELCHEM ALTER SOLLTE MEIN KIND DAS ERSTE MAL ZUM ZAHNARZT?

Spätestens sechs Monate nach dem Durchbruch des ersten Zahns. Dieser Termin wird
meist um den ersten Geburtstag stattfinden und dient zur Untersuchung von
Zahnentwicklung und Mundgesundheit. Darüber hinaus beraten wir Sie auch über
Ernährung und Mundhygiene. Nachdem wir das Kariesrisiko Ihres Kindes anhand
verschiedener Parameter bestimmt haben, erstellen wir ein individuelles
Prophylaxekonzept. Ab dem Erreichen des Kindergartenalters sollte Ihr Kind dann
regelmäßig zum Zahnarzt um Zähne und Zahnstellung, sowie die gute Mundhygiene
kontrollieren zu lassen. So kann Ihr Kind von Anfang an gesunde Zähne behalten
und Vertrauen zum Zahnarzt aufbauen.

Ab welchem Alter soll mein Kind mit dem Zähneputzen beginnen?

Mit dem ersten Zahn beginnt das Zähne putzen. Schon bei Säuglingen sollte das erste
Zähnchen belagfrei gehalten werden. Am einfachsten geschieht dies mit einer
Kinderzahnbürste. Grundsätzlich sollten Kinder bis zum Alter von 7-9 Jahren nicht
alleine die Zähne putzen. Ihnen fehlt im Kindesalter die manuelle Geschicklichkeit,
ihre Zähne überall sauber zu halten. Zahnärzte raten deshalb, auch noch im
Schulkindalter nachzuputzen.

Welche Zahnpasta ist die richtige?

Im Prinzip eignet sich jede Kinderzahnpasta, doch beachten Sie den Fluoridgehalt.
Erhält Ihr Kind Fluoridtabletten (0,25 mg pro Tag von 0-3 Jahre), sollte bis zum
Kindergartenalter nur fluoridfreie und ab 3 Jahren dann fluoridhaltige Kinderzahnpasta
(250 ppm) verwendet werden. Falls nicht, können Sie mit Durchbruch der ersten
Milchzähne Zahnpasta mit einem Fluoridgehalt von 500 ppm verwenden. Putzen Sie
die Zähne Ihres Kindes in den ersten beiden Lebensjahren einmal täglich und ab dem
3. Lebensjahr zweimal täglich mit einer erbsengroßen Menge Kinderzahnpasta.

Was tun bei einem Zahnunfall?

Bei Unfällen sollten Sie möglichst rasch einen Zahnarzt aufsuchen. In manchen Fällen
kann für eine positive Prognose jede Minute zählen. Sollte bei einem Unfall ein ganzer
Zahn herausgeschlagen worden sein, legen Sie diesen ungesäubert in Milch ein und
suchen Sie unverzüglich einen Zahnarzt auf. Bitte bewahren Sie auch Zahnfragmente
auf. Sie können im Fall der Rekonstruktion wieder eingesetzt werden, sollten aber
dafür möglichst feucht gelagert werden.

Röntgenbilder – muss das wirklich sein?

Röntgenbilder von Zähnen und vom Kiefer sind auch für Kinder sinnvoll und wichtig.
Der Zahnarzt wird kein Röntgenbild für Ihr Kind verordnen, wenn es nicht für eine
eindeutige Diagnosestellung wichtig ist. Häufig kommen für die Kariesdiagnostik die
sog. Bissflügel zum Einsatz. Auf diesen kann auch eine beginnende Karies zwischen den
Zähnen festgestellt werden. Daher ist es wichtig, Röntgenbilder von den
Zahnzwischenräumen bei Kindern zu machen, um Karies an den Kontaktpunkten der
Zähne festzustellen bevor es zu einem großen Loch oder sogar Zahnschmerzen kommt.

Müssen Milchzähne überhaupt behandelt werden?

Karies an Milchzähnen ist genauso schmerzhaft wie an bleibenden Zähnen und kann
Ihr Kind sehr krank machen. So kann sich am zerstörten Zahn der Nerv entzünden oder
sogar absterben. Tote Zähne sind eine Infektionsquelle und können die Gesundheit
stark beeinträchtigen. Die letzten Milchbackenzähne fallen erst mit 9 – 11,5 Jahren
aus und sollten so lang wie möglich erhalten werden, damit es nicht zu jahrelanger
„Zahnlosigkeit“ kommt. Wenn Milchzähne entzündet oder zu früh verloren wurden,
können bei Ihrem Kind gestörte Essgewohnheiten, Sprachprobleme,
Zahnstellungsfehler, Karies an bleibenden Zähnen oder Defekte im Zahnschmelz
der bleibenden Zähne auftreten.

Was bedeutet eigentlich Karies?

Karies oder Zahnfäule ist eine Infektionskrankheit. Die Kariesbakterien werden fast
zu 100% von den Eltern auf das Kind übertragen. Allein die Keime machen aber
noch kein Loch in den Zahn. So sind z.B. das vorhandene Zahnmaterial, die
Speichelzusammensetzung, die Anzahl der Kariesbakterien, Ernährung, Mundhygiene
und Fluoridaufnahme entscheidende Faktoren bei der Entstehung von Karies.

Wie schaffe ich es, von Anfang an Karies zu vermeiden?

Im Normalfall ist der Mund eines Neugeborenen keimfrei. Die Übertragung mit den
typischen Kariesbakterien erfolgt erst später durch die Eltern z.B. durch das
Vorkosten der Speisen oder das liebevolle Abschlecken des Schnullers. Sicherlich
kann ein Kontakt nicht auf Dauer vermieden werden, doch je später dieser erfolgt,
desto mehr nützliche Bakterien siedeln sich in der Mundhöhle an, so dass für
„Schädlinge“ weniger Platz bleibt. Haben zudem auch die Eltern (vor allem die Mutter)
wenige oder gar keine Kariesbakterien, ist eine Infektion sehr unwahrscheinlich.
Daher sollten Mütter schon in der Schwangerschaft auf gute Mundhygiene achten
und frühzeitig und regelmäßig zu Prophylaxesitzungen gehen.